„Niemand kann einen anderen davon überzeugen, sich zu ändern. Jeder von uns hat eine Tür zur Veränderung, die nur von innen geöffnet werden kann.“ Virginia Satir

Täglich grüßt das Murmeltier …

Den Haushalt schmeißen, die Kinder versorgen und gefühlte 1000 To-dos führen dazu, dass sich viele Eltern gefangen fühlen in der eigenen Familie.

Eltern haben oft unendlich viele Verpflichtungen und fühlen sich manchmal so, als ginge es nur noch ums Funktionieren.

Bei all den organisatorischen Aufgaben bleibt kaum Zeit, mal durchzuatmen, um das eigene Leben zu reflektieren und neu zu gestalten.

Der Wunsch nach Freiheit und einem selbstbestimmten Leben und gleichzeitig die Ansprüche in der Familie zu erfüllen, fühlt sich jedoch nach einer unlösbaren Aufgabe an.

Fühlst du dich auch manchmal gefangen in deinem eigenen Leben?

Tief in dir weißt du, dass dein Traum von Freiheit und Selbstbestimmt sein in der Familie möglich sind.

Aber du weißt nicht so richtig, wie du den Knoten zum Platzen bringst. 

Virginia Satir schenkt dir mit ihren 5 Freiheiten die Inspiration, ein außergewöhnlich freies Leben zu erschaffen.

Virginia Satir: Die 5 Freiheiten (und wie du sie mit der gewaltfreien Kommunikation umsetzen kannst)

Virginia Satir hat ihre Haltung mit den folgenden 5 Freiheiten definiert. Als Sozialpädagogin war mir Virginia Satir (die ja sozusagen eine Kollegin ist) schon ein Begriff.

Ich bewundere ihre Arbeit und den Impact, den sie mit ihrem Wirken auf den sozialen Bereich und auf die Menschen hat, die mit ihren Methoden arbeiten.

Als begeisterte GFK´lerin werde ich die Freiheiten nach Virginia Satir heute mit den Ansätzen aus der gewaltfreien Kommunikation verbinden und dir zeigen, wie du dein Familienleben mithilfe der beiden Ansätze neu gestalten kannst.

Bist du bereit?

Okay, fangen wir an mit der ersten Freiheit nach Virginia Satir:

⓵ Die Freiheit zu sehen und zu hören, was im Moment wirklich da ist, anstatt was sein sollte, gewesen ist oder erst sein wird.

Wir alle sehen die Welt durch unsere ganz individuelle Brille, die sich im Laufe des Lebens übrigens immer wieder ändert. Wir haben bestimmte Vorstellungen von uns, der Welt und von den Menschen, mit denen wir zusammenleben.

Unsere Erfahrungen und Erwartungen bestimmen dabei, wie wir die Welt sehen und bestimmte Situationen interpretieren.

Wenn dein Kind zum Beispiel einen Wutanfall hat und dabei wie wild um sich trampelt kannst du diese Situation aus unterschiedlichen Sichtweisen betrachten.

Hinzu kommen deine eigenen Erfahrungen mit Wut, die die Brille beeinflussen,  durch die du die Situation siehst. Vielleicht hast du bestimmte Dinge gelernt (zum Beispiel durftest du selbst als Kind deine Wut nicht offen zeigen, ohne dafür abgelehnt oder weggeschickt zu werden) und spürst dadurch wieder den alten Schmerz, bist vielleicht hilflos, wenn dein Kind heute selbst wütend wird.

Vielleicht reagierst du genauso, wie deine Eltern damals reagiert haben, obwohl du das gar nicht willst. Und dir fehlt eine Strategie, mit der du dein Kind auf Augenhöhe durch große Gefühlsstürme begleiten kannst.

Die erste Freiheit von Virginia Satir ist also, die Dinge ohne Brille zu sehen und dadurch einen freien Blick auf bestimmte Situationen zu bekommen. Das ermöglicht dir im Beispiel mit deinem Kind eine echte Begegnung, ohne Bewertungen oder Erwartungen.

Im 1. Schritt der gewaltfreien Kommunikation beobachten wir neutral, ohne Interpretationen und Bewertungen. 

Wir betrachten Situationen wertfrei und so, wie sie ist. Das erschafft völlig neue Möglichkeiten der Verbindung. So schaffen wir es, über unsere festgefahrenen Vorstellungen hinauszuwachsen und tiefer in Verbindung zu gehen.

>> Hier liest du, wie der erste Schritt der gewaltfreien Kommunikation funktioniert <<

Der indische Philosoph Jiddu Krishnamurti hat übrigens gesagt, dass die wertfreie Beobachtung die höchste Form der menschlichen Intelligenz ist.

⓶ Die Freiheit, das auszusprechen, was ich wirklich fühle und denke, und nicht das, was von mir erwartet wird.

Wir alle wünschen uns, mit unseren Mitmenschen offen und ehrlich zu kommunizieren. Das gilt vor allem in Partnerschaften und in der Beziehung mit unseren Kindern und engsten Freund*innen.

Aber die wenigsten Menschen schaffen es, diesen Wunsch zu erfüllen. Oft aus Angst vor Ablehnung, Streit oder Beziehungsabbruch.

Manchmal wissen wir auch selbst nicht so richtig, was wir fühlen und brauchen. Auch unsere Gedanken und Glaubenssätze sind uns häufig nicht bewusst. Dann reagieren wir aus einer erlernten Konditionierung heraus und verstehen unsere eigenen Handlungen im Nachhinein selbst nicht.

>> Wenn du deine  Gedanken, Gefühle und Emotionen (und die deines Kindes) zutiefst verstehen willst, empfehle ich dir das Buch „Gefühlskompass: Gemeinsam mit Kindern Gefühle entdecken – Das Eltern-Kind Mitmachbuch: Gefühle von Kindern achtsam und bedürfnisorientiert begleiten mit 99 Methoden, Übungen, Spielen und SOS-Hilfen.“<<

Was braucht es für eine ehrliche und offene Kommunikation? 

In der gewaltfreien Kommunikation erlauben wir uns und anderen, Gefühle und Bedürfnisse ehrlich zum Ausdruck zu bringen. Es geht auch darum, Verantwortung für die eigenen Bedürfnisse zu übernehmen, ohne vom Gegenüber etwas zu erzwingen.

So wird eine freie Begegnung auf Augenhöhe möglich. 

Indem du dir über deine Gefühle und Bedürfnisse klar bist, weißt du, wer du bist und was du willst. Außerdem fällt es dir viel leichter, dich in andere hineinzuversetzen und wirklich emphatisch zu hören, was dein Kind oder dein*e Partner*in fühlen und brauchen.

⓷ Die Freiheit zu meinen Gefühlen zu stehen, und nicht etwas anderes vorzutäuschen.

Deine Gefühle sind der direkte Weg zum Glück. Denn sie zeigen dir ganz deutlich, was du brauchst und durch welche Brille du deine Welt siehst. Gefühle können auch durch Gedanken entstehen. 

Die meisten Gedanken sind unbewusst und wir wiederholen sie oft mehrmals täglich, jeden Tag.

Daher kann es dir unglaublich viel Klarheit bringen, wenn du dir angewöhnst, deine Gedanken zu beobachten. Ich liebe das Schreiben (wie du vielleicht schon bemerkt hast) und daher liebe ich es, meine Gedanken bewusst zu machen, indem ich sie einfach aufschreibe.

Du wirst überrascht sein, was da ans Tageslicht kommt.

Wenn du zum Beispiel immer wieder diese Gedanken abspulst:

• Ich bin nicht gut genug.
• War ja klar, dass ich das nicht schaffe.
• Die Gesellschaft ist verloren.
• Ich habe das nicht verdient.
• Ich kann das nicht. 

Welche Gefühle löst das in dir aus?

Umgekehrt erschaffen unangenehme Gefühle wieder negative Gedanken. Unterbrich diesen Kreislauf, indem du dir deine Gedanken bewusst machst und hinterfragst, ob sie wirklich den Tatsachen entsprechen.

Wenn du ein Gefühl definiert hast, steckt immer ein Bedürfnis dahinter. Positive Gefühle zeigen dir, dass deine Bedürfnisse erfüllt sind. Negative Gefühle zeigen dir, dass ein oder mehrere Bedürfnisse unerfüllt sind.

In der GFK lernen wir, dass hinter jedem Gefühl ein Bedürfnis oder auch ein Glaubensmuster steht. Gefühle sind unser Kompass, mit deren Hilfe wir mehr Lebensqualität und Glück erschaffen können.

⓸ Die Freiheit um das zu bitten, was ich brauche, anstatt immer erst auf Erlaubnis zu warten.

Wir haben oft Angst, dass wir mit unseren Wünschen auf taube Ohren oder gar Ablehnung stoßen. Das liegt daran, dass wir selbst vielleicht schon oft enttäuscht wurden, weil bestimmte Wünsche in der Vergangenheit nicht erfüllt werden konnten. 

Diese frustrierte Wünsche und die dadurch entstandenen Schmerzen (die oft noch Überreste aus der Kindheit sind) sorgen heute dafür, dass wir aufgehört haben, unsere Wünsche zu äußern.

Anders ausgedrückt: Unser verletztes inneres Kind hat es in manchen Lebensbereichen längst aufgegeben, um etwas zu bitten, aus Angst vor Zurückweisung oder Verletzung.

>> Hier kannst du dein inneres Kind heilen <<

Im 4. Schritt der GFK entdecken wir Strategien, mit denen wir unsere Bedürfnisse erfüllen. Wir können unser Gegenüber auch darum bitten, unser Bedürfnis zu erfüllen.

Dabei wird auf Forderungen und Manipulation verzichtet. Wichtig hierbei ist das Prinzip der Freiwilligkeit. 

⓹ Die Freiheit in eigener Verantwortung Risiken einzugehen, anstatt immer nur auf Nummer sicher zu gehen und nichts Neues zu wagen.

Wir alle wollen ein glückliches, zufriedenes Leben erschaffen. Manchmal stehen uns unsere eigenen beschränkenden Glaubensmuster und Verhaltensweisen (aka innerer Schweinehund) dabei im Weg.

Ein Teil in uns liebt die Komfortzone und diesem Teil reicht es völlig aus, zu überleben.

Aber es gibt auch einen Teil in dir, der weiß, dass das Leben noch viel mehr zu bieten hat. Dieser Teil ist abenteuerlustig und brennt darauf, ein außergewöhnliches Leben zu erschaffen.

Dafür musst du aber raus aus deinem bequemen Bereich und mutig neue Gefilde erforschen.

Das bedeutet in erster Linie, mutig anzusehen, was ist. 

Im zweiten Schritt verbindest du dich mit deiner Vision. Was ist dein größter Wunsch? Wo willst du hin? Was willst du in diesem Leben erschaffen?

Und dann machst du den ersten Schritt in die richtige Richtung und erfährst, dass du bedingungslos unterstützt wirst und glückliche „Zufälle“ häufen sich in deinem Leben.

Um eine neue Realität zu erschaffen, darfst du neue Wege gehen und die alten Wege verlassen.

„Die Definition von Wahnsinn ist: immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. “ Albert Einstein

 

Indem wir die GFK üben, verlassen wir automatisch unsere Komfortzone und begeben uns in eine völlig neue, spannende Welt der radikalen Eigenverantwortung, Freiheit, Mitgefühl und Liebe.

Du merkst vielleicht schon: Ich bin ziemlich begeistern von der GFK. ♥

>> Wenn auch du ein außergewöhnliches Familienleben erschaffen willst, beginne mit meinem kostenlosen GFK Übungsbuch.<<

„Ein System ist eine Ganzheit. Jedes Teil ist mit jedem so verbunden, dass jede Änderung eine Änderung des Ganzen bewirkt.“ Virginia Satir