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Bedürfnisorientierte Elternschaft Umsetzen

Giraffensprache im Familienleben: 10 Übungen für eine harmonische Eltern-Kind-Beziehung

Bedürfnisorientiert Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern

Schön, dass du da bist!

Ich bin Yvonne George und zeige dir, wie du dein Kind auf Augenhöhe begleitest, ohne schimpfen

Ich bin staatlich anerkannte Diplom Sozialpädagogin, Traumapädagogin, Bindungspädagogin und begleite seit 14 Jahren Familien, Kinder und Jugendliche.

Herzlich Willkommen und viel Spaß auf diesem Blog. 

„Giraffensprache?

Was soll das denn sein?“

Verwundert schaut Papa zu Lina rüber.

„Das haben wir heute in der Schule gelernt. Soll ich es erklären?“

„Na klar, gerne!“ freut sich Papa. Und Lina kann es kaum erwarten, ihren Eltern davon zu erzählen.

Denn seit sie in der Schule die Giraffensprache lernt, fühlt sich Lina besser verstanden und auch selbstbewusster.

Vorher hatte sie in der Schule Schwierigkeiten, sich auszudrücken und fühlte sich oft nicht verstanden. 

Aber mit der Giraffensprache kommt sie viel besser mit den anderen Kindern in der Schule klar.

Und weil es zu Hause auch manchmal Streit gibt, will sie ihren Eltern die Giraffensprache vorstellen.

Ihre Eltern sind genauso begeistert und neugierig, mehr über die Giraffensprache zu lernen.

Also löchern sie Lina mit ihren Fragen:

Was ist die Giraffensprache?

Bei der Giraffensprache sprechen wir friedlich und respektvoll miteinander. 

Stellt euch vor, dass Giraffen sehr groß sind und einen sehr langen Hals haben. 

So haben sie immer den Durchblick. 

Sie sehen, was alle brauchen.

Und natürlich wissen sie auch genau, was sie selbst brauchen.

Mit ihrem langen Hals kommen sie immer an das Futter, was ganz oben in den Bäumen hängt.

So müssen sie den anderen Tieren nichts weg futtern.

Giraffen sind auch sehr friedlich und haben eine sanfte Art, miteinander umzugehen.

Genau wie Giraffen können wir lernen, uns auf eine ähnliche Weise zu verhalten.

Das tun wir, indem wir uns in andere einfühlen und unsere Bedürfnisse und Gefühle ausdrücken, ohne andere zu verletzen oder zu beleidigen. 

Wenn wir uns auf diese Weise ausdrücken, können uns andere Menschen besser verstehen.

Das hilft dabei, Konflikte auf eine friedliche Art und Weise zu lösen.

Mit der Giraffensprache können wir unseren eigenen Standpunkt ausdrücken und gleichzeitig die Meinungen und Bedürfnisse anderer hören

Indem wir uns in andere hineinversetzen, können wir sie besser verstehen und gemeinsam eine Lösung finden, mit der alle glücklich sind.

Das ist, worum es bei der Giraffensprache geht.

Giraffensprache – viel zu kompliziert?

Linas Mama hat auch schon von der GFK gehört.

Sie hat sogar schon ein Buch darüber gelesen.

Aber es fiel ihr sehr schwer, die Giraffensprache in der Familie umzusetzen.

Sie hat zwar damit angefangen, aber irgendwann frustriert aufgegeben.

Sie dachte: „Für mich funktioniert das nicht.“

Umso glücklicher ist sie, als Lina das Thema wieder in die Familie bringt.

Das weckt neue Hoffnung in ihr.

„Vielleicht können wir gemeinsam die Giraffensprache üben, was meint ihr?“

 

Kommt dir das bekannt vor?

 

Vielleicht hast du auch schon von der Giraffensprache gehört.

Vielleicht hast du schon ein Buch über GFK mit Kindern gelesen.

Oder sogar einen Workshop gemacht.

Aber so richtig hat es noch nicht „klick“ gemacht.

Dir fällt es noch schwer, die GFK in deiner Familie umzusetzen.

Vielleicht, weil dein*e Partner*in nicht mitmacht und dich für die Sprache kritisiert:

„Hör auf mit deinem Psycho Gelaber.“

 

Es könnte auch sein, dass deine Kids dich komisch ansehen, wenn du deine ersten holprigen Sprachversuche auf giraffisch versuchst:

„Sprich doch mal, wie ein richtiger Mensch!“

 

Wie frustrierend!

 

Du willst ein glückliches und entspanntes Familienleben.

Weniger Meckern und Schimpfen.

Dafür mehr Harmonie und verbindende Gespräche.

Du wünschst dir so sehr, dass deine Kinder endlich mal friedlich miteinander spielen?

Oder du möchtest sehnlichst von deinem Partner verstanden werden.

Du willst die Giraffensprache in deiner Familie umsetzen.

Außerdem wäre es cool, wenn dir die GFK mit Kindern leicht über die Lippen geht.

So leicht, dass du Krisen und Konflikte einfach klärst.

Idealerweise schaffen es deine Kids, die Giraffensprache so anzuwenden, dass sie ihre Streitigkeiten selbst klären können.

Dann kannst du die Spielzeit deiner Kids für dich nutzen.

Wenn sich das für dich anhört, wie ein Traum, dann lies hier weiter.

Giraffensprache in der Familie umsetzen – so gehts ganz einfach

Giraffensprache ist eine andere Bezeichnung für die gewaltfreie Kommunikation.

Mit dieser Sprache kannst du Konflikte leichter klären.

Zusätzlich findest du heraus, was du brauchst und was die anderen brauchen.

Das schöne dabei ist: Wenn du die Giraffenohren aufhast, dann kannst du hören, was wirklich wichtig ist.

Egal, was der andere sagt.

Giraffensprache in der Familie üben – starte mit diesen 10 Übungen 

#1 Wünsche giraffisch ausdrücken

Du blöde Kuh!

Statt zu schimpfen oder zu beleidigen:

  • „So redest du nicht mit mir!
  • „Geh auf dein Zimmer!“
  •  „Selbst blöde Kuh!“,

und damit den Konflikt zu verschlimmern, könntest du auf giraffisch antworten.

Versuche, deine Bedürfnisse und Gefühle auf eine respektvolle und konstruktive Weise auszudrücken.

Du könntest sagen: 

„Wenn du mich ‚blöde Kuh‘ nennst, fühle ich mich verletzt und traurig. 

Ich brauche Respekt und Verständnis.

Ich wünsche mir, dass wir friedliche miteinander sprechen, ohne Beleidigung.“

Auf diese Weise könntest du dazu beitragen, den Konflikt zu lösen und eine friedlichere Atmosphäre zu schaffen, anstatt den anderen zu verletzen oder zu beleidigen.

#2 Selbsteinfühlung

Wenn dein Gegenüber sehr wütend ist, kann es sein, dass er dich gar nicht hören kann.

Dann kannst du dich still mit dir selbst verbinden.

Und darauf hören, was du brauchst.

Das kann dabei helfen, dich besser zu fühlen.

Lege dafür die Hand auf dein Herz und frage: Was brauche ich?

#3 Giraffenohren aufsetzen

Egal, was jemand tut oder sagt: Es ist ein Versuch, glücklich zu sein.

Denn wir alle wollen Glück erreichen und Schmerz möglichst vermeiden.

Wenn wir dennoch anders handeln, dann, weil wir es nicht besser wissen.

Oder weil wir (oft unbewusst) denken, dass unser Handeln oder unsere Worte und zum Ziel führen.

Wenn wir die Giraffenohren aufsetzen, können wir nicht mehr beleidigt werden.

Weil wir hören, was der andere Mensch wirklich braucht.

Dann können wir hören, was sich hinter dem Gesagten verbirgt:

  • „Lass mich in Ruhe“ – Du brauchst deine Ruhe?
  • „Verpiss dich!“ – Du bist gerade echt sauer und willst allein sein.
  • „Ich hab’ die Nase voll!“ – Du bist frustriert, weil du unbedingt Unterstützung brauchst.
  • „Nie hörst du mir zu!“ – Du willst verstanden werden.
  • „Hier sieht’s ja aus, wie im Saustall!“ – Du brauchst Ordnung und Sauberkeit, um dich wohlzufühlen.

#4 Gefühle benennen

Sich selbst und anderen die eigenen Gefühle bewusst zu machen, ist ein wichtiger Schritt in der GFK. 

Eine Übung dazu ist, sich regelmäßig zu fragen: 

  • „Wie geht es mir gerade?“
  • „Welche Gefühle spüre ich?“
  • „Wo spüre ich diese Gefühle (an welcher Körperstelle)?“

Unterstützend kannst du die Hand auf die betreffende Körperstelle oder auf das Herz legen und hinein atmen.

#5 Bedürfnisse identifizieren

 Ähnlich wie bei den Gefühlen ist es auch wichtig, die eigenen Bedürfnisse zu kennen und zu benennen. 

Denn die Gefühle und Bedürfnisse sind untrennbar miteinander verbunden.

(Unerfüllte Bedürfnisse erzeugen unangenehme Gefühle. 

Erfüllte Bedürfnisse erzeugen angenehme Gefühle.)

Wenn du dich also unwohl fühlst, mache dir bewusst, was dir gerade wichtig ist und was du brauchst, um dich besser zu fühlen.

#6 Wünsche positiv formulieren

In der GFK geht es darum, sich klar auszudrücken, ohne dabei zu verletzen oder zu manipulieren. 

Eine Übung dazu ist, negative Formulierungen (z. B. „Ich möchte nicht, dass du das machst“) in positive umzuformulieren (z. B. „Ich würde es begrüßen, wenn du das anders machen würdest“).

>> In diesem Artikel findest du weitere Übungen, wie du deine Sätze wertfrei und ohne zu verletzen formulieren kannst <<

#7 Bedürfnis-Detektiv

Wenn du wissen willst, wie es dir (oder deinem Gegenüber) wirklich geht, hilft aktives Zuhören.

Beim aktiven Zuhören geht es darum, dem Gesprächspartner wirklich zuzuhören und seine Bedürfnisse und Gefühle zu verstehen. 

Eine Übung dazu ist, sich bewusst Zeit für Gespräche zu nehmen und dabei aufmerksam zuzuhören, ohne zu unterbrechen oder gedanklich abzuschweifen.

Bleibe mit deinem Bewusstsein wirklich bei dem, was dein Gegenüber sagt.

Wiederhole die Gefühle und Bedürfnisse, wenn dein Gegenüber diese ausspricht:

„Mir geht es so schlecht. Ich will endlich eine Pause.“

👉🏽 „Du fühlst dich schlecht, weil du Erholung brauchst.“

Wenn dein Gegenüber das anders formuliert, kannst du die Gefühle und Bedürfnisse erraten.

Zum Beispiel, wenn dein Kind laut schreit: „Ich will niiiiiiiiicht“,

könntest du sagen:

👉🏽 „Oh, du bist echt sauer, weil du das selbst entscheiden willst!“

>> In meinem GFK Übungsbuch für 0€ finest du eine Liste der Gefühle und Bedürnfisse<<

#8 Rollentausch (steigert die Empathie-Fähigkeit)

In der GFK geht es auch darum, die Perspektive des anderen zu verstehen und empathisch zu reagieren. 

Eine Übung dazu ist, sich in die Lage des anderen zu versetzen und zu überlegen, wie es ihm/ihr in einer bestimmten Situation geht.

Spielt dafür eine Konfliktsituation nach und tauscht die Rollen.

So kann Mama zum Beispiel in die Rolle des Papas schlüpfen. Und das Kind in die Rolle der Mama.

Spielt die Situation nach.

Im Anschluss berichten alle nacheinander, was sie erlebt haben.

Ihr könnt euch auch gegenseitig interviewen:

  • Wie hast du dich gefühlt, als du in der Rolle warst?
  • Was hast du gebraucht?
  • Was hast du dir gewünscht?

#9 Wunschbrunnen

Bei der Giraffensprache geht es nicht nur darum, Konflikte auf eine gewaltfreie und konstruktive Weise zu lösen.

Sie soll auch dazu beitragen, dass alle glücklich und zufrieden sind.

Glücklich fühlen wir uns, wenn unsere Bedürfnisse erfüllt sind.

Mit dem Wunschbrunnen sammeln wir Strategien, mit denen wir unsere Bedürfnisse in der Familie erfüllen wollen.

Ihr könnt dazu einen Wunschbrunnen basteln oder aufmalen.

Dann schreiben alle ihre Wünsche auf und werfen ihn in den Wunschbrunnen.

Nacheinander werden die Zettel aus dem Brunnen gezogen.

Gemeinsam überlegt ihr nun, welche Bedürfnisse mit den Wünschen erfüllt werden.

Beispiel für Wünsche:

  • Eis essen (Bedürfnis nach Abwechslung)
  • Zimmer aufräumen (Bedürfnis nach Ordnung und Sauberkeit)
  • Superkräfte (Bedürfnis nach Wirksamkeit)
  • Kuscheln (Bedürfnis nach Nähe)

# 9.1 umgekehrter Wunschbrunnen

Ihr könnt die Übung auch umgekehrt machen.

Sammelt erst alle Bedürfnisse, die es in eurer Familie gibt.

>>Wenn ihr euch unsicher seid, ist hier ein hilfreicher Artikel.Es geht um 7 (häufig unerfüllte) Bedürfnisse von Kindern.<<

Jetzt haben alle die Aufgabe, für jedes Bedürfnis so viele Strategien, wie möglich zu sammeln, mit denen das Bedürfnis erfüllt werden kann.

Beispiel:

Bedürfnis = Ruhe

Strategien (=Wünsche/ Lösungen)

  • Schlafen
  • spazieren gehen
  • Meditieren
  • Yoga
  • Urlaub fahren
  • Massage

Bedürfnis = Entspannung

  • Mittagsschlaf
  • Fernsehen
  • Playstation
  • mit einer Freundin telefonieren

Beachtet dabei, dass es hierbei kein richtig und falsch gibt.

Es ist ein Spiel und soll zeigen, mit welchen unterschiedlichen Strategien sich die einzelnen Familienmitglieder am liebsten ihre Bedürfnisse erfüllen.

#10 Danke! Wertschätzung ausdrücken und Freude feiern.

Denke an etwas, worüber du dich heute gefreut hast. 

Schreibe auf (oder sprich aus), was du in dieser Situation gesagt, getan oder unterlassen hast.

Fühle, wie dieses Erfolgserlebnis dich erfüllt und glücklich macht.

Zusatz: Überlegt gemeinsam, welche Bedürfnisse in der Situation erfüllt wurden. 

Vielleicht war es das Bedürfnis nach Anerkennung, Erfolg, Freiheit, Sicherheit oder etwas anderem. 

Erkenne, dass du durch diese Handlung etwas erreicht hast, was für dich wichtig ist und deine Bedürfnisse erfüllt hat.

Feiert gemeinsam die angenehmen Gefühle. 

Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern üben

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