Stärke die Verbindung

zu deinem Kind 

Bedürfnisorientierte Elternschaft Umsetzen

Empathie bei Kindern und in der Familie fördern - so geht's!

Gib her!

Das ist mein Auto!

Tom und Emma streiten sich – mal wieder.

Dieses Mal um das Spielzeugauto.

Tom wollte damit spielen, aber Emma hatte es gerade erst genommen. 

Die beiden werden immer lauter. Tom reißt Emma das Auto aus der Hand. Emma beginnt zu weinen.

Ihre Mutter Dora kommt herein und fragt, was passiert ist. 

Die beiden schreien lauthals, dass beide das Auto haben wollen.

Dora kann Emma gerade noch davon abhalten, Tom zu schlagen. 

Als Dora sieht, wie ihre Tochter Emma die Hand gegen Tom erhebt, spürt sie eine starke Wut in sich aufsteigen.

Sie packt Emmas Hand viel grober, als sie will.

„Was fällt dir ein!?“ Bellt sie ihre Tochter an.

Erschrocken blickt Emma ihre Mama mit weit aufgerissenen Augen an und fängt schon im nächsten Augenblick an, bitterlich zu weinen.

Dora bereut ihr Verhalten sofort, lässt die Hand ihrer Tochter los und nimmt sie in den Arm.

Emma beruhigt sich in Doras Armen. 

Auch Tom kommt dazu, und umarmt seine Schwester.

Aber Doras Schuldgefühle nagen noch lange nach dem Vorfall an ihr.

Auch Jahre später wird sie noch gelegentlich daran denken. Die Schuld- und Schamgefühle sind mittlerweile regelmäßige Begleiter in Doras Leben.

Bis sie endlich den Schlüssel zur Freiheit findet.

Empathie bei Kindern fördern: Geschwisterstreit und Konflikte zwischen Kindern klären

Ständig streiten sich die Kids.

Ob Geschwisterstreit oder Streit unter Freuden.

Häufig werden die Erwachsenen von den Kindern hinzugezogen, um den Streit zu klären.

Und meistens verschlimmert sich dadurch die Situation, weil sich die Erwachsenen in den Konflikt verstricken lassen.

Entweder sie übernehmen die Rolle des Richters oder der Richterin und versuchen durch umständliches Fragen eine gerechte Entscheidung herbeizuführen.

Der Nachteil an dieser Strategie ist, dass in der Regel mindestens ein Kind das Urteil als ungerecht empfindet. Und das Drama beginnt von vorn.

Oft werden Eltern aber auch getriggert.

Das kommt häufig vor, wenn es zwischen den Kindern zu Gewalt kommt.

Wie im Beispiel handeln Eltern dann oft aus dem Affekt heraus, den sie im Nachgang bitter bereuen.

Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder friedlich und empathisch miteinander umgehen.

Wie du die Empathie bei Kindern fördern kannst (und wie du einfühlsam mit dir selbst umgehst, wenn du etwas gesagt oder getan hast, was du eigentlich nicht wolltest) erfährst du in diesem Artikel!

Empathie fördern mit der ultimativen Schritt-für-Schritt-Anleitung für mehr Empathie in der Familie

Kommt dir das bekannt vor?

Du willst, dass deine Kinder endlich mal friedlich miteinander spielen …

Gerade bei Geschwisterstreit oder bei Konflikten im Freundeskreis fragst du dich, wie du die Empathie bei Kindern fördern kannst.

Aber leider verstehst du deine Kinder oder dich selbst manchmal nicht.

Dann neigst du dazu, dich selbst oder die Kids zu verurteilen, zu bewerten und zu kritisieren.

Passiert es dir manchmal auch, dass du vom Verhalten deiner Kinder getriggert wirst und dann Dinge tust oder sagst, die du später bereust?

  • Stehst du immer wieder vor denselben Problemen, aber du findest keine Lösung (obwohl du es versuchst)?
  • Fühlst du dich häufig nicht verstanden?
  • Verhältst du dich manchmal deinen Kindern gegenüber ungerecht, schreist oder schimpfst, obwohl du eigentlich ruhig und gelassen bleiben willst?

♥ Dann ist dieser Artikel für dich. ♥

Wie kann ich als Elternteil Empathie bei Kindern fördern?

Empathie ist die Fähigkeit, die Gefühle und Bedürfnisse anderer zu verstehen und mitfühlen zu können. 

Du kannst Empathie bei Kindern fördern, damit sie lernen, Mitgefühl und Respekt für andere zu entwickeln. 

Hier sind 5 Möglichkeiten, wie du die Empathie bei Kindern fördern kannst:

#1 Sei ein Vorbild.

Der beste Weg, Empathie bei Kindern zu fördern, ist ein einfühlsames Vorbild zu sein.

Zeige Mitgefühl und Verständnis, wenn dein Kind sich schlecht fühlt, traurig oder frustriert ist.

Du kannst deinem Kind durch dein lebendiges Beispiel zeigen, wie man sich in die Lage anderer hineinversetzt und wie man respektvoll mit anderen umgeht.

Um ein empathisches Vorbild zu sein ist es wichtig, dass du auch einfühlsam mit dir selbst umgehst. ♥

Wie das geht, liest du weiter unten (In 7 Schritten die Empathie fördern)

#2 Geschichten erzählen.

Geschichten können eine wunderbare Möglichkeit sein, um Empathie bei Kindern zu fördern.

Du kannst deinem Kind Geschichten über Menschen oder Tiere erzählen, die Schwierigkeiten haben oder Hilfe brauchen.

Durch das Lesen solcher Geschichten können Kinder lernen, Mitgefühl zu entwickeln und sich in andere hineinzuversetzen.

Gefühle Kinder

(In meinem Buch „Gefühskompass“ findest du übrigens Geschichten der Gefühle-Tiere und viele wertvolle Übungen, um die Empathie bei Kindern zu fördern)

#3 Gemeinsames Spielen.

Gemeinsames Spielen kann ebenfalls dazu beitragen, Empathie bei Kindern zu fördern.

Wenn Kinder zusammen spielen, lernen sie, die Bedürfnisse anderer zu respektieren und sich in ihre Lage zu versetzen.

Wenn die Kinder noch nicht die Fähigkeiten für ein friedliches Miteinander haben ist es wichtig, dass eine erwachsene Bezugsperson die Kinder dabei begleitet und unterstützt. 

Im Gefühlskompass findest du zum Beispiel viele Rollenspiele, die das miteinander fördern.

#4 Achtsamkeit fördern.

Achtsamkeitstraining kann Kindern helfen, sich auf ihre eigenen Gefühle und Gedanken zu konzentrieren und sich auch in andere hineinzuversetzen.

Durch regelmäßiges Üben können Kinder lernen, Empathie und Mitgefühl zu entwickeln.

>>Übrigens: In meinem Onlinekurs für Gewaltfreie Kommunikation und Bindungspädagogik lernst du, Achtsamkeit und Meditation in deinen Familienalltag zu integrieren.<<

#5 Anregung zu Hilfsbereitschaft.

Ermutige dein Kind, anderen oder dir zu helfen.

Wenn Kinder anderen helfen, lernen sie, die Bedürfnisse anderer zu respektieren und sich in ihre Lage zu versetzen. Wichtig hierbei ist, dass dein Kind freiwillig hilft und nicht dazu gedrängt wird.

Zeige deinem Kind deine Freude darüber, wenn es dir oder anderen freiwillig geholfen hat. 

Die gewaltfreie Kommunikation mit Kindern kann dir dabei helfen, die freiwillige Kooperationsbereitschaft bei deinem Kind zu unterstützen.

Wenn du dich bei deinem Kind bedankst, drückst du deine Freude aus. Du kannst auch sagen, warum du dich freust, also welches Bedürfnis sich durch die Hilfe deines Kindes bei dir erfüllt hat:

„Ich freue mich so sehr, dass du mir bei der Vorbereitung hilfst. Ich genieße die gemeinsame Zeit mit dir.“ (erfülltes Bedürfnis nach Gemeinschaft)

„Danke, dass du den Müll runtergebracht hast. Dadurch habe ich mehr Zeit, um mich für den Elternabend fertig zu machen.“

Empathie bei Kindern fördern mit der gewaltfreien Kommunikation 

In der gewaltfreien Kommunikation kommt es nicht nur auf die Sprache, sondern auch auf die Haltung an.

Ich habe 4 hilfreiche Haltungsgrundsätze für dich zusammengestellt, mit der du die Empathie in deiner Familie fördern kannst.

Die Zauberformel für mehr Empathie in der Familie

Nutze die folgenden 4 Grundsätze in deiner Familie, damit die Empathie wie von selbst erblüht:

1. Alles ist miteinander verbunden – das Prinzip der Interdependenz (gegenseitige Abhängigkeit)

Interdependenz beschreibt das Abhängigkeitsverhältnis zwischen verschiedenen Personen, die aufeinander angewiesen sind, um ein erfolgreiches und funktionierendes Verhältnis zu haben. 

Am Beispiel einer Familie bedeutet das, dass die Familienmitglieder aufeinander angewiesen sind, um ein harmonisches und gesundes Verhältnis zu haben. 

Jedes Familienmitglied ist für das Wohlbefinden und die Stabilität der Familie verantwortlich.

Es ist hilfreich, ein Bewusstsein für die individuellen Fähigkeiten und Eigenschaften jedes Familienmitglieds zu haben.

Dadurch kann sich jeder Mensch in der Familie seinen Fähigkeiten und Wünschen entsprechend einbringen und die Familie bereichern.

Onlinekurs Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern und Bindungspädagogik

>>Wie das geht lernst du übrigens in meinem Onlinekurs über gewaltfreie Kommunikation und Bindungspädagogik. Entdecke deine Familienwerte und integriere Rituale für ein harmonisches Familienleben.<<

2. Wir kreieren unsere Welt selbst. 

In der Familie können wir unsere eigene Welt kreieren, indem wir die Art und Weise bestimmen, wie wir zusammenleben. 

Wir können dafür sorgen, eine friedliche Atmosphäre zu schaffen, in der wir uns alle wohlfühlen. 

Rituale und Traditionen können dabei helfen, uns zu verbinden und eine starke Familienidentität aufzubauen. 

Um Empathie zu fördern ist es wichtig, dass es in der Familie nicht nur ums Funktionieren und Organisieren geht. 

Es ist wichtig, dass Kinder erleben, wie die Familie mit Krisen umgeht. Auch dafür ist die gewaltfreie Kommunikation hervorragend geeignet. Du kannst sie nutzen, um schwierige Situationen zu tiefen Momenten der Verbindung zu transformieren.

Auf diese Weise können wir eine Welt schaffen, in der wir uns gegenseitig respektieren, Wertschätzung erfahren und Mitgefühl wachsen lassen.

3. Ich möchte meine eigenen Bedürfnisse erfüllen, aber gleichzeitig auch die anderer im Blick behalten. 

In der gewaltfreien Kommunikation lernen wir, unsere eigenen Bedürfnisse anzuerkennen und zu erfüllen. Gleichzeitig ist es wichtig, dabei auch die Bedürfnisse der anderen Familienmitglieder zu respektieren.

>>Das können wir zum Beispiel mit der Methode der Familienkonferenz umsetzen. In meinem Onlinekurs für gewaltfreie Kommunikation mit Kindern und Bindungspädagogik lernst du anhand unterschiedlicher Methoden und Strategien, wie du ein bedürfnisorientiertes Familienleben erschaffst.<<

Indem wir uns regelmäßig über unsere Bedürfnisse und Wünsche austauschen, lernen wir, den anderen zuzuhören. Das steigert die Empathie und vertieft die Beziehungen.

4. Wir tun immer unser Bestes, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen.

Dieser Grundsatz aus der Gewaltfreien Kommunikation bedeutet, dass wir alle Bedürfnisse haben, die wir erfüllen wollen, damit wir uns wohlfühlen. 

Hierbei sind wir uns der Tatsache bewusst, dass all unsere Handlungen und Worte stets Versuche sind, unsere Bedürfnisse zu erfüllen. Das klappt mal besser und mal weniger gut.

Wenn wir also Konflikte oder Missverständnisse haben, dürfen wir uns auf die zugrunde liegenden Bedürfnisse konzentrieren, anstatt uns in Schuldzuweisungen oder Vorwürfen zu verlieren. 

Wenn wir unsere Bedürfnisse bewusst erkennen, können wir klarer kommunizieren, was wir brauchen, ohne die Bedürfnisse anderer zu ignorieren oder zu verletzen. 

Indem wir uns auf unsere gemeinsamen Bedürfnisse konzentrieren und nach Lösungen suchen, die für alle Beteiligten akzeptabel sind, können wir uns besser mit anderen verbinden und die gegenseitige Empathie fördern.

Es ist wichtig zu erkennen, dass jeder Mensch verschiedene Ressourcen und Fähigkeiten hat, mit denen er sich seine Bedürfnisse erfüllen kann. Kinder brauchen hierbei noch viel Unterstützung von erwachsenen Bindungspersonen.

Fakt ist: Jedes Verhalten, was du in deiner Familie beobachtest, dient dazu, Bedürfnisse zu erfüllen.

Um die Empathie zu fördern ist es wichtig, jedes Verhalten so zu interpretieren und die dahinterliegenden Bedürfnisse zu erkennen und auszusprechen.

Empathie bei Kindern fördern: 7 Schritte für mehr Mitgefühl in der Familie

Die folgenden 7 Schritte kannst du nutzen, um dich selbst oder andere besser zu verstehen.

Indem du sie vorlebst, förderst du aktiv die Empathie in deiner Familie. Sowohl die Empathie dir selbst gegenüber als auch die Empathie gegenüber anderen.


1. Fühle dich in dich selbst und andere ein

In der GFK unterscheiden wir zwischen Selbsteinfühlung und Fremdeinfühlung.

Wenn du Empathie übst, kümmere dich zuerst um dich selbst.

Betrachte die herausfordernde Situation und frage dich: 

  • Welche Gefühle nehme ich wahr?
  • Kannst du unerfüllte Bedürfnisse entdecken?
  • Welche Gedanken beobachtest du?

Bei der Fremdeinfühlung geht es darum, sich in die andere Person hineinzuversetzen und deren Gefühle und Bedürfnisse zu verstehen:

„Wenn ich Tom wäre, hätte ich folgende Gefühle und Bedürfnisse …“ 

2. Welchen Sinn hat das Verhalten? 

Finde den guten Grund hinter dem Verhalten.

Das kannst du auch zuerst für dich tun und im Anschluss stellvertretend für dein Kind.

„Ich habe die Situation kreiert, weil …“ 

Beispiele:

„Das Verhalten von Emma hat mich getriggert, weil ich selbst in meiner Kindheit von meiner Schwester geschlagen worden bin und mich in dem Moment wieder so hilflos gefühlt habe, wie damals.“

„Ich habe so reagiert, weil mein inneres Alarmsystem angesprungen ist.“

„Emma hat so reagiert, weil sie ihr Spielzeug zurück haben wollte und in dem Moment hilflos war und keine bessere Strategie zur Verfügung hatte, um ihr Bedürfnis zu erfüllen.“

3. Akzeptanz: Ich übernehme die Verantwortung

Dieser Schritt beschreibt den Haltungsgrundsatz der GFK, dass wir zu jedem Zeitpunkt unser bestmögliches tun, um unsere Bedürfnisse zu erfüllen.

Wenn wir es besser gewusst oder gekonnt hätten, hätten wir anders gehandelt. 

Akzeptanz ist der wichtigste Schritt, eine Verhaltensweise zu verändern und neue Wege zu gehen.

„Ich akzeptiere, dass ich in jedem Moment das Beste tue, was ich kann …“ 

4. Ich bedaure, dass es gerade so ist 

Auch, wenn du das Geschehene akzeptierst, kannst du dein Verhalten bedauern. 

Wenn du etwas getan oder gesagt hast, was du später bereust, dann hast du die Schuld- und Schamgefühle deswegen, weil du gerne anders gehandelt hättest.

Mit diesem Schritt gibst du den unerfüllten Bedürfnissen die notwendige Aufmerksamkeit:

„Ich bin traurig (ich bedauere), weil ich mir folgende Bedürfnisse nicht erfüllen konnte …“ 

Zum Beispiel:

„Ich bedauere, dass ich Emma grob angefasst und angeschrien habe, weil mir ein respektvoller und wertschätzender Umgang wichtig ist.“ 

5. Loslassen / Vertrauen 

Mit diesem Schritt lässt du das, was geschehen ist, los und eröffnest dadurch den Raum für Vergebung.

„Ich vertraue, dass es einen Sinn macht …“ 

Beispiel:

Das Verhalten von Emma hat mich so sehr getriggert. Das hat mir gezeigt, dass ich noch eine alte Verletzung in mir habe, die heilen will. Weil ich in der Situation so reagiert habe, konnte ich meinen eigenen Schmerz sehen, um den ich mich jetzt kümmere.

Indem ich mein inneres Kind heile, wachse ich und werde in einer ähnlichen Situation mit meinen Kindern anders reagieren können.

Die Situation ermöglicht uns als Familie, unsere Werte zu kommunizieren. Wir wollen ein friedliches Miteinander etablieren und einige Familienmitglieder brauchen noch Unterstützung dabei. 

Ich möchte Emma und Tom dabei unterstützen, wie sie friedlich miteinander spielen und ihre Bedürfnisse ausdrücken, ohne dabei handgreiflich zu werden.

Ich möchte, dass wir gemeinsam Lösungen finden.

6. Wertschätzung und Dankbarkeit 

Konzentriere dich auf die positiven Aspekte und auf die erfüllten Bedürfnisse.

„Ich sehe, dass ich mir auch Bedürfnisse nach … erfüllt habe.“ 

Beispiel:

„Ich habe mir mein Verhalten schnell bewusst gemacht und indem wir uns umarmt haben, konnten wir wieder in Verbindung sein.“ 

7. Liebe deine Schattenseiten

Nimm dich selbst und deine Schattenseiten an.

Mache dir bewusst, dass du liebenswert bist. Auch, wenn du nicht so reagiert hast, wie du wolltest. 

„Ich verbinde mich mit diesem Anteil in mir und schließe ihn ganz in mein Herz …“ 

„Auch wenn ich manchmal nicht so reagiere, wie ich will – ich liebe und akzeptiere mich.“

„Ich liebe und akzeptiere diesen Teil von mir …“ 

Empathie fördern: Selbsteinfühlung am Beispiel der 7 befreienden Schritte (für Vergebung, Transformation und Selbstliebe)

Beispiel: Ich habe mein Kind angeschrien oder mit Wut reagiert.

Hier findest du die 7 Schritte der Einfühlung und Vergebung anhand des oben beschriebenen Beispiels kurz zusammengefasst:

1. Einfühlung 

„Ich habe mein Kind angeschrien und grob angefasst und ich wünsche mir Verbindung und Einfühlung.“ 

2. Sinn

„Ich habe mir diese Situation kreiert, damit ich mich selbst noch tiefer verstehe und dadurch meinen Kindern Empathie vorleben kann.“ 

3. Akzeptanz und Verantwortung

„Das Beste, was ich zu der Zeit tun konnte, war, mein Kind anzuschreien.“ 

4. Ich bedaure, dass es gerade so ist 

„Ich bin traurig, weil mein Bedürfnis nach Verbindung und Respekt nicht erfüllt ist.“ 

5. Loslassen / Vertrauen 

„Ich vertraue, dass es einen Sinn macht, dass die Situation so war und ich so reagiert habe.“ 

6. Wertschätzung / Dankbarkeit 

„Ich sehe, dass mir die Situation auch Bedürfnisse erfüllt, nämlich das nach Heilung meines inneren Kindes.“ 

7. Liebe 

„Ich verbinde mich mit diesem Teil in mir, der mir Heilung und Empathie ermöglicht, und nehme ihn ganz ins Herz …“

oder 

„Ich liebe mich dafür, dass ich mir diese Situation kreiert habe und mir auf diese Weise Heilung ermögliche.“

Du kannst die 7 Schritte auch verwenden, um deine Empathie für das Verhalten deiner Kinder zu entwickeln.

Das stärkt die Verbindung und die Eltern-Kind-Beziehung, weil du das Verhalten deiner Kinder nicht mehr bewertest, sondern die tieferen Ursachen erkennen kannst.

Hier sind die 7 Schritte anhand des oben beschriebenen Beispiels:

1. Einfühlung / Selbsteinfühlung 

„Tom hat das Auto weggenommen, weil er unbedingt damit spielen wollte.“

„Emma wollte Tom schlagen, weil sie es ungerecht fand, dass Tom ihr das Auto aus der Hand gerissen hat. Sie möchte respektvoll behandelt werden.“

2. Sinn

„Tom und Emma haben so reagiert, weil sie beide mit dem Auto spielen wollten und keine andere Strategie zur Verfügung hatten, wie sie den Konflikt lösen.“  

—> Die Chance liegt nun darin, den Kindern neue Strategien zu zeigen, wie sie zukünftige Konflikte lösen können, ohne dabei handgreiflich zu werden.

3. Verantwortung / Akzeptanz 

„Das ist das Beste, was Tom und Emma gerade tun konnten, um sich ihr Bedürfnis nach Spiel zu erfüllen.“ 

4. Bedauern

Durch dieses Verhalten (aus der Hand reißen und schlagen) blieben folgende Bedürfnisse unerfüllt:

  • Respekt
  • friedliches Miteinander
  • Spiel und Spaß

5. Loslassen / Vertrauen 

„Ich vertraue, dass es einen Sinn macht, dass wir diese Situation gemeinsam so erlebt haben.“

Dadurch kann ich erkennen, dass meine Kinder noch Unterstützung dabei brauchen, sich gegenseitig zu sagen, was sie brauchen und Konflikte gewaltfrei zu lösen.

6. Wertschätzung / Dankbarkeit 

Ich sehe, dass die Situation auch Bedürfnisse erfüllt:

  • Unterstützung (Elternteil kommt und hilft)
  • Nähe und Verbindung (Umarmung am Ende der Situation)

7. Liebe 

„Ich verbinde mich mit dem Teil in meiner Tochter, der frustriert und hilflos ist und nehme ihn ganz ins Herz …“

„Ich liebe meine Tochter dafür, dass sie ihre Wut und ihren Frust ohne Angst zeigt und sich auf diese Weise um sich kümmert.“ 

Empathie bei Kindern und in der Familie fördern mit gewaltfreier Kommunikation

Ich hoffe, ich konnte dich mit diesem Artikel dazu inspirieren, ein friedliches Miteinander in der Familie zu entwickeln.

Wenn du tiefer in die gewaltfreie Kommunikation mit Kindern, die bedürfnisorientierte Elternschaft und in die Bindungspädagogik einsteigen willst, empfehle ich dir meinen Onlinekurs „Gewaltfreiheit“. 

Beziehung statt Erziehung.

Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern - Bleibe mit deinem Kind in Verbindung, trotz Wut, Streit und Krisen

  • Friedvolle Elternschaft ohne schimpfen (lerne, wie du bedürfnisorientiert Grenzen setzt)
  • Baue eine sichere Bindung zu deinem Kind auf (das stärkt das Selbstvertrauen und den Selbstwert deines Kindes dauerhaft und nachhaltig)
  • Wutanfälle verstehen und gelassen begleiten (entschärfe deine inneren Trigger und sei der sichere Hafen für dein Kind)
  • Verbinde dich mit deinem inneren Kind (nutze die gewaltfreie Kommunikation für mehr Selbstliebe und Selbstbewusstsein)
  • Bedürfnisorientierte Elternschaft leben und einfach umsetzen durch Rituale und Strategien für den Alltag (zum Beispiel mit Yoga und Meditationen für dich und dein Kind)

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